Vier Tipps für Selbstgemachtes aus Biothane®

Wanderreiten mit meinem Islandpferd in unserer schönen Heimat dem Naturraum Lausitzer Grenzwall.

Vier Tipps für Selbstgemachtes aus Biothane®

Biothane® ist eine tolle Erfindung aus den USA.

Hier findest Du sechs Gründe, warum Biothane® eine tolle Ergänzung für deine Sattelkammer ist.

Der letzte Punkt führt Dich zu diesem Artikel: aus Biothane® kann man auch wunderbar selbst etwas für das Pferd basteln. Und das ist sogar relativ einfach!

Man hat eine ganz andere Verbindung zu den Sachen, die man für sein Pferd selbst gemacht hat. Du wirst sehen, das macht viel Spaß, die eigene Ausrüstung durch Selbstgemachtes zu ergänzen. Außerdem zeigen sich so viele Möglichkeiten auf, wo Du Produkte so umsetzen kannst, wie Du es dir schon immer gewünscht hast. Selbst gemachtes kann deine Probleme lösen und deinen Reiter-Alltag verbessern.

Ich habe es ausprobiert und für Dich meine Erfahrungen gesammelt. Hier hast Du also eine Zusammenfassung für den Start in die Arbeit mit Biothane®.

1. Mach dir einen Plan

Ich hatte folgendes Problem: meine Satteltaschen waren nur an einem Punkt am Sattel befestigt. Schlackerten nun so beim Reiten und lagen nicht permanent da, wo ich sie gerne haben wollte – nah am Sattel, auf der Satteldecke und stabil in ihrer Lage.

Ich suchte also nach Abhilfe… Und so richtig fand ich im Netz nichts, was meinen Vorstellungen entsprach. Irgendetwas passendes kaufen fiel also raus. Und der Werkstattschuppen beherbergte auch nichts, was das ganze Problem auflöste.

Also blieb nur eine Lösung: es muss etwas selbst gemachtes her!

Kleiner leichter Haken an dem fertigen Bodenarbeitsseil

Mit Leder habe ich allerdings keine Erfahrungen und begann das Internet zu durchforsten. Da tauchte es häufiger auf: Biothane® als Lederersatz.

Ich kannte ja bereits die Vorteile von Biothane durch meinen treuen Sidepull aus diesem Material.

Schnell waren auch Anleitungen bei Nordfalben zu dem Thema gefunden und viele Forenbeiträge, die von Erfahrungen berichten. Und schon war das Material bestellt.

Ich hatte zusätzlich etwas mehr Material, Schrauben und Schnallen bestellt gehabt. Geplant war nämlich auch für die Bodenarbeit ein schönes und handliches Bodenarbeitsseil. Ich wollte etwas mit nur einem Haken an einer Seite, sodass das andere Ende bei der Bodenarbeit nicht so schwer nach unten hängt.

Danach habe ich alles genau ausgemessen und an dem Material markiert. Wo muss geschnitten werden? Wo kommen Löcher für die Verschraubungen rein? An welcher Stelle wird eine Schnalle benötigt? Werden Löcher zum Verstellen der Länge benötigt?

2. Nutze das richtige Werkzeug

Meine Euphorie war groß. Und schnell wieder zerschlagen… die günstige Lochzange aus dem Supermarkt tat ihren Dienst zuverlässig bei Leder. Aber natürlich nicht bei dem reißfesten und stabilen Biothane®.

Bei der Planung meiner Halterung und des Bodenarbeitsseils blieb es also. Erstmal.

Dann war wieder das Internet gefragt. Mehrfach hatte ich auch von Locheisen gehört, die bei der Verarbeitung von Leder und Biothane® zum Einsatz kamen.

Locheisenset mit verschiedenen Größen

Und gekauft. Ich habe mir gleich ein Set aus neun Locheisen in verschiedenen Größen zuschicken lassen. Man weiß ja nie, welches man dann wirklich braucht. Die Buchschrauben die ich verwendet habe, haben einen Durchmesser von fünf Millimetern. Doch auch das sechs Millimeter Locheisen kam oft genug zum Einsatz. Aber auch kleinere, zum Beispiel für die Löcher zum Verstellen der Länge der Satteltaschenbefestigung.

Leg immer ein Stück Holz unter! Sonst haust Du Dir unschöne Löcher in die Möbel. Allerdings muss das Stück auch stabil und hart genug sein, sonst gibt es zu sehr nach und Du wirst Probleme haben, überhaupt ein Loch in das Biothane® zu bekommen. Ich spreche aus Erfahrung…

Denk auch immer daran: lieber drei gezielte Schläge mit dem Hammer statt dreißig vorsichtige. Mein erstes Loch hat gefühlt Stunden gedauert. Ich war zu zaghaft. Nachdem ich dann den Bogen raus hatte, konnte es dann richtig losgehen.

3. Sei kreativ

Nicht alles passt immer genau so, wie Du es ganz am Anfang geplant hattest. Manchmal musst Du eben spontan alles ein bisschen anders machen.

die fertiggestellte Packtaschenhalterung

Meine Riemen für die Packtaschen waren also fertig, waren schick, stabil und funktionell. Aber sie drehten die Taschen nicht in die Richtung, in die ich sie gerne haben wollte. Also musste ich mir etwas anderes einfallen lassen.

Gelöst habe ich das Ganze, indem ich direkt an der Tasche eine kleine Schlaufe aus Biothane® anbrachte. Und schon sitzt alles wie es sollte.

Und auch mein Bodenarbeitsseil ist zu einem individuellen Stück geworden. Damit kann ich nun meine Übungen viel feiner ausüben.

das fertige Bodenarbeitsseil

Leicht, klein, schnell am Sattel. Meine Lösung für mein Satteltaschenproblem

4. Nutze die Möglichkeiten

Biothane® ist unheimlich vielseitig einsetzbar.

Du kannst es sicher auch in einigen Lebenslagen gut gebrauchen.

Hast Du Probleme, die mit Biothane gelöst werden könnten?

Ob Kappzaum für das tägliche Training, Halterungen im Alltag, Wanderreitausrüstung für jedes Wetter.

Mir macht die Arbeit und die Möglichkeiten bei Biothane® viel Spaß und ich möchte gerne noch mehr für mein Pferd selbst machen. Vielleicht einen Kappzaum, der wirklich gut sitzt?

 

Welche Erfahrungen hast Du mit Biothane® gemacht? Hast Du etwas Selbstgemachtes für dein Pferd? Was wolltest Du schon immer für dein Pferd selbst machen?

Kommentare: 2

  1. Sarah sagt:

    Ich liebe Biothane ebenfalls sehr! Sie ist ja quasi unkaputtbar, einfach zu reinigen und vegan. Wir haben auch schon einige Dinge aus Biothane gemacht. Z.B. auch so ein Bodenarbeitsseil, wie Du, weil es im Handel einfach keins gab, was unseren Wünschen entsprach 😀

    Ich persönlich finde ja auch, dass man den Unterschied zwischen Biothane und Leder zumindest bei den „natürlichen Farben“ (braun, schwarz) auch gar nicht so sehr sieht bzw. es nicht so nach Plastik aussieht…

    Mein nächstes Projekt wird vermutlich ein unterlegter Halsring 🙂

    • Vanessa sagt:

      Ich bin auch absolut begeistert von den vielen Möglichkeiten!
      Ja so erging es mir auch und ich bin sehr zufrieden mit meiner selbstgemachten Variante.

      Da hast Du recht, Sarah. Das ist sowohl was für diejenigen, die es schlicht mögen, als auch für die „bunten Vögel“ unter uns 😉

      Schreib gerne, wie es mit deinem Halsring läuft. Ich würde mich auch über ein Foto freuen!

      Mein neuestes Projekt ist ein Kappzaum für meine Smila. Dazu gibt es demnächst auch einen ausführlichen Bericht 🙂

      Liebe Grüße
      Vanessa

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